Maik im Interview

LOTTO Deutschland Relaunch

von Melina
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Relaunch auf den Punkt gebracht.: Lotto Deutschland
Zum Abschluss des Jahres 2022 hat in unseren heiligen Hallen noch ein kleines Projekt das Licht der Welt erblickt. Der Relaunch der Lotto Deutschland ist live gegangen 🥳 Aber worum genau ging es eigentlich im Projekt? Geschäftsführer Maik klärt auf.

Hey Maik! Du hast mit einem kleinen Team kürzlich den Website Relaunch für Lotto Deutschland umgesetzt. Worum ging es in dem Projekt?

LOTTO Deutschland informiert allgemein über das Glücksspiel und richtet sich an Vertreter:innen aus den Bereichen Medien, Politik und Verwaltung. Die Ansprüche beim Projekt waren optische und technische Verbesserungen der Website - es sollte alles ein wenig schicker aussehen und technisch auf dem neuesten Stand sein. Dabei war wichtig, dass die Seite seriös wirkt, der Fokus lag also nicht auf großen Spielereien, sondern dass der Content für Nutzer:innen klar strukturiert, übersichtlich ist und weitgehend barrierefrei zugänglich und natürlich immer up-to-date bleibt.

Wie sieht eure technische Infrastruktur aus?

Wir nutzen Astro als Frontend-Framework, das Hosting läuft über Vercel und als CMS haben wir Contentful integriert.

Andere Projekte bei Neoskop wurden meistens als Static Sites auf Basis von React und Next.js oder Gatsby mit Magnolia als CMS umgesetzt und in Kubernetes Clustern gebaut. Warum habt ihr euch in diesem Projekt anders entschieden?

Da es eine Website ohne Interaktion werden sollte, haben wir hinterfragt, ob wir den für uns gängigen Tech-Stack wählen, oder uns diesmal für etwas anderes entscheiden. Es ging darum, eine funktionale Seite zu bauen, die gut in den Suchmaschinen rankt und wenig Maintenance erfordert. Gleichzeitig sollte aber natürlich alles einwandfrei funktionieren. Das spricht an erster Stelle schon mal für ein Hosting über Vercel. Das läuft stabil und macht den DevOps-Engineer im Prinzip überflüssig.Als Static-Site-Generator-Framework haben wir uns für Astro entschieden, weil es standardmäßig ohne Javascript im Browser arbeitet. Und genau das brauchen wir, um eine Website zu bauen, die auf allen Devices problemlos läuft, wenig Wartungsaufwand mitbringt und barrierefrei zugänglich ist. Insgesamt haben wir ca. 10 Zeilen Javascript für kleine UI-Interaktionen geschrieben - das ist schon extrem wenig. Die Entwicklungs-Experience mit Astro ist auch cool, man arbeitet sehr dicht am nativen HTML & CSS. Außerdem haben wir den Vorteil, dass es top mit Vercel zusammen funktioniert.

Aber Astro hat sicherlich auch Nachteile, oder?

Das bleibt nicht aus! Das Astro-Team hat sich eine große Aufgabe vorgenommen: Wenn man doch mal etwas mehr Javascript benötigt, um komplexere UI-Interaktionen zu implementieren, integriert Astro von Haus aus die großen JavaScript-Frameworks wie z.B. React, Svelte und Vue.js. Das macht allerdings die Wartung und das Tooling von Astro kompliziert für das Astro-Team. Die Pflege der Codebasis des Frameworks ist sehr aufwändig und es entstehen manchmal merkwürdige Bugs im Zusammenspiel der diversen Frontend-Frameworks. Mir scheint der Anspruch insgesamt etwas zu hoch, alle Frameworks mit Astro kombinieren zu können - da bin ich perspektivisch skeptisch und eher ein Freund von Frameworks, die sich stärker auf eine Aufgabe bzw. Technologie fokussieren.

Verstehe. Da muss man dann wahrscheinlich abwägen, für welchen Zweck es sich lohnt. Und wie funktioniert aus deiner Sicht Contentful in dem Projekt? Ist es besser als unser Dauerbrenner Magnolia?

Contentful ist ja ein klassisches Headless-CMS, in dem die Redakteur:innen ihren Content in Dialogfelder eingeben müssen, es gibt also keine Pagebuilder-Ansicht wie zum Beispiel bei Magnolia. Das hat natürlich gute und schlechte Seiten, aber ich sehe hier aktuell eher Vorteile, gerade bei kleineren Projekten. Der Aufwand für uns Entwickler:innen ist drastisch geringer, denn es braucht wirklich viel Zeit und Liebe und damit letztlich auch das nötige Budget, um mit Magnolia eine vernünftige Redaktions-UX zu erzeugen und auf Dauer am Leben zu halten. Außerdem laufen wir nicht Gefahr, dass die Redakteur:innen überfordert von der Menge an Möglichkeiten sind. Während wir in Magnolia häufig den Redakteur:innen die Möglichkeit geben, ganze Seiten aus verschiedenen Content-Modulen zu komponieren, erlauben wir In Contentful nur das zu bearbeiten, was sie auch bearbeiten sollen - Texte und Bilder. Und am Ende kommen tolle Seiten dabei raus, die von einem Designer durchdacht und gestaltet wurden - win win würde ich sagen. Ich kann mir gut vorstellen, dass das Prinzip auch für größere Projekte gut funktioniert!

Veranschaulichendes Bild im Blogeintrag
"Contentful bringt eine reduzierte Komplexität mit, die ich mittlerweile sehr zu schätzen weiß."
Maik Jablonski
Geschäftsführer

Cool, das klingt spannend! Dann lass uns doch auch gleich noch über deine Erfahrungen mit Vercel sprechen. Was läuft hier besser als mit Kubernetes Clustern?

Also, Vercel selbst arbeitet im Untergrund ja auch mit Kubernetes - das ist gut, denn dann müssen wir es nicht tun! Im Grunde übernimmt Vercel die Arbeit unser DevOps-Engineers, die sich mit den Build-, Deployment- und Hosting-Technologien auseinandersetzen. Für Kubernetes braucht man auf Dauer doch sehr viel spezifisches Know-How. Das abstrahiert Vercel für die Frontendentwickler:innen komplett weg. So haben wir mehr Zeit und Energie, um schöne Frontends zu bauen :)

Schönes Projekt! Danke, dass du dir die Zeit für dieses Interview genommen hast

Jederzeit gerne!

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